Auf den ersten Blick klingt es paradox: Ein Haus soll möglichst luftdicht sein, damit die Raumluft im Inneren möglichst gut ist. Wäre es nicht besser, die Außenluft könnte frei durchs Haus wehen? Früher war das so und es zieht auch heute noch in unsanierten Altbauten an allen Ecken und Enden.
Aber gut ist das nicht, denn das würde zum einen den Energiebedarf für die Heizung vervielfachen. Zum anderen kann im Winter warme und feuchte Luft aus einem undichten Innenraum in die Konstruktion eines Hauses eindringen, Kondensat anfallen und eine Grundlage für Schimmelbildung und Bauschäden verursachen. Ein entscheidendes Element für einen umfassenden Wärmeschutz eines Fertighauses ist ein durchdachter Wandaufbau. Wie der Schwörer-Wandaufbau aussieht und welche Vorteile dieser hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Elemente einer wind- und luftdichten Gebäudehülle
An mehreren Stellen heben wir deshalb vor, wie wichtig eine wind- und luftdichte Gebäudehülle für energieeffiziente und gesündere Häuser ist. In der Theorie ist das vergleichsweise einfach. Man denkt, man könne eine sogenannte luftdichte Ebene nach DIN 4108-7 lückenlos in allen drei Dimensionen rund um den Wohnraum ziehen. In der Praxis ist dies oft komplexer und muss bereits in der Detailplanung Beachtung finden. Hört man doch oft, auf Baustellen werde improvisiert, mit dem Ergebnis, dass es doch wieder Undichtigkeiten gibt, welche nur noch schwer zu beheben sind.
Im Holzrahmenbau hat der Wandaufbau nach industriellen Qualitätsmaßstäben auch hier Vorteile. Bei einem Unternehmen wie SchwörerHaus zeigt die vollintegrierte computergestützte Fertigungsplanung automatisch Konflikte an. Das sind Stellen, an denen zum Beispiel ein Rohr oder ein Kabel die luftdichte Ebene durchdringt. Oder wo Konstruktionsdetails besonders exakt aufzuführen sind, damit die Luftdichtung erfolgen kann. In der Fertigung wird diese Stelle dann exakt in der trockenen Werkhalle abgedichtet.
Die Wandelemente der Gebäudehülle sind mit einer innenliegenden Dampfbremse ausgestattet. Diese verhindert, dass warme und damit feuchte Innenraumluft in die Konstruktion eindringt und dort infolge von Kondensatbildung zu möglichen Bauschäden oder gar Schimmel führt. Der Wandaufbau des Holzhauses von SchwörerHaus ist so konstruiert, dass ihr Diffusionswiderstand von Innen nach Außen geringer wird. So könnte unplanmäßige Feuchte trotzdem stets nach außen transportiert werden. Bauphysikalisch ist die Konstruktion somit sehr sicher.
Wandöffnungen von Fenstern und Türen werden passgenau im Werk gefertigt. Ein wichtiger Schritt zur Herstellung Luftdichter Anschlüsse. Eine besondere Aufmerksamkeit bekommt das Thema bei der Montage auf der Baustelle. Hier werden die Wandelemente vom Montagetrupp nach Plan aufgestellt. Die Verbindung erfolgt mittels sogenannter zug- und schubsteifer Schraubverbindungen. Damit diese die luftdichte Hülle nicht durchstoßen, erfordern diese Details eine genaue Planung. In der Praxis gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, um die luftdichte Hülle zu realisieren. Wichtig ist, dass das Luftdichtheitskonzept von einer akkreditieren Stelle überwacht wird.
Schwörer-Wandaufbau
Der Wandaufbau eines Schwörer-Hauses von außen nach innen (Außenwand):
- 30 mm Putzträgerplatte plus organischem Putz-System
- 16 mm zementgebundene Massivbaustoffplatte
- SchwörerSynergietechnik
- Holzkonstruktion 60/240, 240 mm mineralische Wärmedämmung WLS 034
- Feuchteschutz
- 16 mm Holzwerkstoffplatte aus natürlichem Holz, formaldehydfrei
verleimt - 9,5 mm Gipsbautafel
- Tapete
BlowerDoor-Test – Luftdichtheitsprüfung
Zum Standard der Qualitätssicherung gehört seit Langem ein sogenannter BlowerDoor-Test. Hierbei erzeugt ein in die Öffnung der Haustüre oder des Fensters luftdicht eingesetzter Ventilator einen Unter- oder Überdruck im Haus. Dieser beträgt 50 Pa (Pascal) und entspricht einem Gewicht von 5 kg/m². Für Nichtphysiker: Das entspricht einer Windstärke von 4 – 5 Beaufort bzw. einer Windgeschwindigkeit von bis zu 35 km/h. Sensoren messen dann die Dichtheit des Hauses im Verhältnis zu seinem Volumen. Angegeben wird diese Luftwechselrate in Relation zum Volumen des Gebäudes (Einheit 1/h). Nach der Energieeinsparverordnung darf diese Luftwechselrate maximal das 3,0-Fache des Hausvolumens pro Stunde betragen (3,0/h). Bei Verwendung einer Lüftungsanlage ist ein Wert von 1,5/h einzuhalten. In der Praxis werden bei SchwörerHaus mittlerweile Werte unter 1,0 erreicht. Die Gebäudehülle ist also nahezu luftdicht und somit energieeffizient, bauphysikalisch sicher und eine wichtige Grundvoraussetzung für gesünderes Bauen.
Fazit: Ein wind- und luftdichter Wandaufbau bzw. eine wind- und luftdichte Gebäudehülle ist wichtig. Als Bauherr sollte man auf sorgfältige Planung, Ausführung und eine vor allem auch auf eine Luftdichtheitsmessung des errichteten Objekts bestehen.