Spatenstich Gesundheitszentrum Schwäbische Alb in Hohenstein

Zum Baubeginn des innovativen Projektes am 28.02.2019 kamen viele Partner zum offiziellen Spatenstich auf dem Bauplatz nach Hohenstein-Bernloch, unter anderem Landrat Thomas Reumann, Bürgermeister Jochen Zeller, die Koordinatorin Prof. Dr. Steiner und Johannes Schwörer.

Wer baut, will gestalten und Zeichen setzen für die Zukunft. Mit dem heutigen Spatenstich zum Bau des Gesundheitszentrums Schwäbische Alb werden bundesweite Maßstäbe gesetzt, um die Gesundheitsversorgung in einer ländlichen Region umfassend, vernetzt und zukunftssicher zu gestalten. Seit Februar 2017 ist bekannt, dass sich das Hohensteiner Konzept gegen rund 60 andere Bewerber in Deutschland durchgesetzt hat. Die Robert Bosch Stiftung gab Hohenstein neben vier weiteren Initiativen in Deutschland den Zuschlag. Zuvor schrieb 2015 die Robert Bosch Stiftung ein anspruchsvolles Gesundheitsprojekt unter dem Titel PORT aus (Patientenorientierte Gesundheitszentren zur Primär- und Langzeitversorgung). In der Region bildete sich ein sogenanntes PORT-Team (dazu gehören die gesundheitsorientierte Gemeinde Hohenstein, die Kommunale Gesundheitskonferenz des Landkreises Reutlingen, das Institut für Allgemeinmedizin der Universität Tübingen und Therapeuten vor Ort), das den umfassenden Antrag zur Förderung ausarbeitete und bei der Robert Bosch Stiftung einreichte.

SchwörerHaus - Generalunternehmer und Bauherr

Aktuell entsteht auf einem gemeindeeigenen Bauplatz in Hohenstein-Bernloch ein Neubau, die dabei verwendete Modulbauweise bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, so ist Johannes Schwörer überzeugt. Zu seiner Motivation das ambitionierte Projekt zu bauen sagt er: „Für uns als Arbeitgeber im ländlichen Raum ist eine gute Versorgung der Bevölkerung sehr wichtig. Unsere Region soll attraktiv für alle bleiben – dazu gehört ganz besonders eine gute gesundheitliche Versorgung. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Gebäude für neue Nutzungsformen und Konzepte zu entwickeln und somit einen Beitrag für aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen wie zum Beispiel den demografischen Wandel zu leisten. Es geht um durchdachte, flexible Konzepte für eine nachhaltige Nutzung auch für folgende Generationen. Wir konnten bereits bei anderen Projekten wie zum Beispiel dem LebensPhasenHaus in Tübingen und der Tagesklinik in Bad Säckingen Entwicklungsarbeit leisten und in der Konsequenz Raummodule für eine gesundheitliche Versorgung entwickeln, die Modellcharakter haben.

Gesundheitszentrum für Primär- und Langzeitversorgung

Das neue Gesundheitszentrum soll in Ergänzung der bisherigen Angebote die wohnortnahe Primär- und Langzeitversorgung in der Gemeinde Hohenstein und der angrenzenden Region sicherstellen. In Zukunft sollen die Patienten noch stärker im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen - dafür sorgen vernetze Teams mit Schwerpunkten im Gesundheits-, Sozial- und anderen Bereichen. Landrat Thomas Reumann hebt in seiner Rede anlässlich des Spatenstichs die Dringlichkeit solcher Projekte hervor: „Unser Gesundheitssystem in Deutschland steht vor immensen Herausforderungen. Stichworte sind die demographische Entwicklung, die Zunahme chronischer und Mehrfacherkrankungen in einer immer älter werdenden Gesellschaft, Fachkräftemangel, Strukturwandel im ländlichen Raum - und bei allem die Frage, wie das Gesundheitssystem finanzierbar bleibt. Die Kommunen und Landkreise müssen daher schlüssige Antworten auf die Frage geben, wie auch in Zukunft eine flächendeckende qualitativ gute gesundheitliche Versorgung gewährleistet werden kann. Eine funktionierende medizinische Versorgung ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge, ein wichtiger Standortfaktor und von erheblicher strukturpolitischer Bedeutung.“

Und Bürgermeister Jochen Zeller ergänzt: „Als Bürgermeister der Gemeinde Hohenstein stelle ich mich, gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Verwaltung, der Verantwortung. Mit dem Gesundheitszentrum verknüpfen wir Prävention, Gesundheitsförderung, moderne Medizin und Therapie für alle Altersgruppen sowie Beratung in unterschiedlichen Lebenslagen. Mit diesem Spatenstich wird sichtbar, was schon viele Monate und Jahre entstanden ist: ein Netzwerk von Menschen, denen die Gesundheit – der eigenen und die der anderen – wichtig ist.

Damit das Angebot für die Patienten optimal genutzt werden kann, wird ein sogenannter „Lotse“ als zentraler Ansprechpartner im Gesundheitszentrum zur Verfügung stehen. Seine Aufgabe wird es u.a. sein, die Anliegen der Patienten und medizinische / gesundheitliche Hilfeleistungen zu klären und ihn bei Bedarf zu begleiten. Ziel ist, dass die Bürger von diesem neuen Konzept profitieren. Die Erfahrungen, die mit dem Gesundheitszentrum Hohenstein gesammelt werden, liefern wichtige Erkenntnisse für die weitere Ausgestaltung unserer Gesundheitsversorgung.

Die Eröffnungsveranstaltung und ein internationales Symposium sind für Sommer 2019 geplant. Wir begleiten das Bauvorhaben und berichten regelmäßig über den Baufortschritt. In den folgenden zwei Monaten sind die Baufachleute mit Erdaushub und Kellerbau beschäftigt.