„Welche Art von Keller brauchen wir für unser Haus?“ Diese Frage stellen sich 92% aller Bauherren, die mit uns bauen.
Da gibt es den Basiskeller, die „Weiße Wanne“ und die „Schwarze Wanne“ – Begriffe, die von Baufachleuten alltäglich sind. Doch was verbirgt sich dahinter ?
Der Basiskeller erhält eine Streifenfundamentierung mit einer konstruktiven (ca. 15cm dicken) Bodenplatte. Die Betonaußenwände, d=20cm, werden gegen Erdfeuchte abgedichtet. Dazu verwendet man meist eine kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung, kurz KMB in einer Trocken-Schichtstärke von mind. 3mm. Um das Gebäude wird in Höhe der Fundamentsohle eine Drainage nach DIN 4095 vorgesehen, um das evtl. anfallende Sickerwasser sicher abzuleiten.
Aber wohin? Bei Hanggrundstücken könnte in evtl. vorhandene Sickergräben entwässert werden, sofern die Höhenlage der Drainage dies erlaubt. Ein Kanalanschluss ist die günstigste Variante. Scheidet das aufgrund der regionalen Baubestimmungen aus, stellt sich die Frage: Ist der Boden ausreichend sickerfähig?
Wenn ja, gibt es zwei Möglichkeiten:
– Ist die Versicherungsfähigkeit sehr gut, kann auf eine Drainage verzichtet werden. Bei Böden, die zwar Wasser versickern können, aber durch z.B. Lehmanteile dies nur zeitlich verzögert, kann z.B. ein Sickerschacht geplant werden, um das Drainagewasser gezielt in tiefere, besser versickerungsfähige Lagen zu versickern.
– Ist der Boden aber schlecht versickerungsfähig, nützt ein Sickerschacht nichts. Die Folge wäre, dass das Wasser zwar zum Schacht läuft, aber nur solange, bis sich das Wasser im Schacht auf Drainagenniveau aufstaut. Staut sich das Wasser bis in den Arbeitsgraben zurück, also bis zu den Kellerwänden und der Bodenplatte, spricht man vom „aufstauenden Sickerwasser“. Hierfür müssen aber die Bodenplatte und die Kellerwände speziell abgedichtet werden.
Damit stellt sich die Frage: wenn ich ohnehin eine Abdichtung von Bodenplatte und Kelleraußenwände gegen aufstauendes Sickerwasser brauche, kann ich dann nicht auf die Drainage verzichten? Doch, genau das macht man. Die dabei eingesparten Kosten tragen einen Teil der Mehrkosten, die für eine höherwertige Abdichtung anfallen.
Teil 2 folgt.