Kaminofen, Kachelofen und Schwedenofen: Eine Übersicht

Welcher Ofen passt zu Ihrem Haus?

Ofen-Wohnzimmer

von Carolin Zeller

Bei kalten Wintertagen einfach mal „Wohnen“ und das bei einer heimeligen Kaminwärme – wer mag das nicht. Ein toller Nebeneffekt zur kuschligen Wärme: Man spart mit einem Kaminofen außerdem wertvolle Energie. Doch auch wie bei anderen Ausstattungsobjekten, gibt es auch von Öfen einige Möglichkeiten. Klassisch, Modern, integriert oder freistehend, Schwedenofen oder Kachelofen? Was ist Ihr Favorit und welcher Ofen passt zu Ihrem Haus?

Genau das sind die beiden Kernfragen, wenn es um die Wahl des richtigen Kaminofens geht. Wie sieht der Wunschkamin aus und welche technischen Eigenschaften sind zu berücksichtigen? Wie wird der Ofen genutzt? Was für einen Schornstein ist gewünscht und möglich? Wir haben die verschiedenen Möglichkeiten etwas näher betrachtet und zeigen Ihnen eine Übersicht.

Kaminofen, Schwedenofen und Kachelofen – Was ist der Unterschied

Ein Kaminofen wird auch Schwedenofen genannt und ist nicht fest eingebaut. Er steht vor oder neben dem Schornstein, wird an diesen mit einem Ofenrohr verbunden und ist für fossile oder biogene Brennstoffe. Das hat den Vorteil, dass er auch nachträglich noch montiert oder auch später mal gewechselt werden kann. Außerdem hat er eine geschlossene Brennkammer. In der Regel hat der Kaminofen eine Tür mit einem Fenster aus transparenter Glaskeramik. Dieses bis etwa 700 °C hitzeresistente Material gibt es seit den 1970er Jahren.

Einen mit Kacheln bzw. Fliesen verkleideter Ofen nennt man Kachelofen. Ein Kachelofen ist ein Heizofen, der zum Beheizen eines oder mehrerer Wohnräume geeignet ist. Er ist fest mit dem Haus verbunden und wird mit Holz oder Kohle befeuert. Aufgrund der gemauerten Struktur ist der Kachelofen nicht nur eine gemütliche Wärmequelle, sondern kann auch ein hübsches Wohnaccessoires sein. Der Kachelofen besitzt ein großes Wärmespeichervermögen und führt damit zu einer großen thermischen Trägheit. Dies hat zum Vorteil, dass die Wärme dem Raum viele Stunden zur Verfügung steht. Kann jedoch auch ein Nachteil sein, denn man muss relativ lange warten bis der Raum durch den Kachelofen gewärmt wird.

Welche Arten von Schornstein gibt es

Für die optische Frage etwas unwichtiger, jedoch für die technische umso bedeutender. Ein wesentlicher Bestandteil und die Voraussetzung eines Kaminofens ist ein Schornstein. Der sorgt für die Ableitung der Rauchgase des Ofens und für die notwendige Verbrennungszuluft.

Wir empfehlen die Verbrennungsluft von außen in den Brennraum zu führen. Dies kann über eine separate Zuluftöffnung oder über einen sogenannten LAF – Schornstein erfolgen. SchwörerHaus bietet folgende Möglichkeiten:

1.Beton-Fertigkamin
Dieser unterscheidet sich zusätzlich zur Art der Verbrennungszuluft. Ein LAF-Schornsteinsystem  (Luft-Abgas-Festbrennstoff-Schornstein) leitet die Rauchgase über den Schornsteinkopf ab und  führt den Sauerstoff über den Frischluftkanal zum Kaminofen. Alternativ erfolgt die Verbrennungszufuhr über das Kellergeschoss durch einen Wand- oder Deckendurchbruch.

2. Außenschornstein
Dieser hat den Vorteil, dass er kein Platz im Wohnraum in Anspruch nimmt, da er an der Außenwand sichtbar montiert wird. Optisch ist dies Geschmacksache, doch praktisch gesehen,  bringt es weitere Vorteile. Der Schornsteinfeger kann seine Reinigung und Prüfung außen durchführen und muss dafür nicht ins Haus. So bleibt der Schmutz draußen. Auch eine nachträgliche Montage ist problemlos machbar.

3. UniTherm-Classic

Ofen-Unitherm

Der UniTherm-Classic ist ein raumluftunabhängiger Kaminofen, der Ofen und Schornstein in einer  formschönen und funktionalen Einheit zusammenfasst. Das bedeutet, der Ofen ist im Schornstein  integriert und somit raumsparend. Der raumluftunabhängige Kaminofen wird vormontiert geliefert und per Kran in den Rohbau eingesetzt. Durch die kompakte Fertigteil-Bauweise benötigt der UniTherm-Classic nicht mehr Platz als ein gewöhnlicher Schornstein. Für alle Stückholzöfen, die im Wohnraum aufgestellt werden gilt aber, egal ob sie raumluftabhängig oder zertifiziert raumluftunabhängig sind, dass diese mit einer Unterdrucküberwachung verbunden werden.

Raumluftunabhängiger Kaminofen mit Unterdruckabsicherung

Die Aussage, dass man bei Nutzung einer kontrollierten Be- und Entlüftung auf eine Unterdruckabsicherung verzichten kann, wenn man einen zertifizierten „raumluftunabhängigen“ Kaminofen mit DIBt-Zulassung (Deutsches Institut für Bautechnik) kauft, ist schon längst überholt.

Bei der Nutzung einer kontrollierten Be- und Entlüftung wird frische Luft in Räume wie Wohnzimmer oder Schlafzimmer eingeblasen und aus anderen Räumen wie dem Bad oder der Küche abgesaugt. Durch das Absaugen kann es zu einem Unterdruck kommen, der beim Öffnen der Ofentür gefährliche Gase aus dem Brennraum in den Wohnraum zieht. Der gleiche Effekt kann auch von einer Dunstabzugshaube mit Abluft verursacht werden, daher empfehlen wir bei der Küchenplanung auf eine Umluftabzugshaube zu achten.

Um dies zu verhindern, muss ein raumluftunabhängiger Kaminofen in Kombination mit einem Unterdruckwächter installiert werden. Grundsätzlich kann jeder Schwedenofen oder Kachelofen „raumluftunabhängig“ betrieben werden. Aber was bedeutet „raumluftunabhängig“?

Raumluftunabhängige Kaminöfen verfügen über einen Anschluss-Stutzen für externe Verbrennungsluft. Das bedeutet, dass sie bei der Verbrennung nicht die Raumluft nutzen, sondern die Außenluft. Diese kommt entweder über das Kellergeschoss (Wand- und Deckendurchbruch vorsehen) oder über einen LAF-Schornstein (Luft-Abgas-Festbrennstoff-Schornstein).

Ein „raumluftunabhängiger“ Ofen allein genügt allerdings nicht, ein weiterer entscheidender Punkt ist der Unterdruckwächter. Dieser vergleicht, kurz gesagt, den Druck des Kaminabzugs mit dem Wohnraumdruck und deaktiviert bereits bei leichtem Raumunterdruck die Lüftungsanlage. Dadurch wird verhindert, dass der Unterdruck soweit ansteigen kann, dass beim Öffnen der Ofentür gefährliche Gase in den Raum gezogen werden.

Daher ist die beste Lösung, einen beliebigen, raumluftunabhängigen Ofen zu kaufen und diesen mit einem Unterdruckwächter zu ergänzen.

Falls Sie einen Kaminofen für Ihr Haus wünschen, sollte dieses Thema bereits frühzeitig zwischen dem Ofenbauer bzw. Lieferanten und Ihrem Architekten abgeklärt werden. Denn dann können alle Vorbereitungen wie Wand- bzw. Deckendurchbrüche und ein passender Schornstein direkt mit eingeplant werden.

Es ist außerdem empfehlenswert, den jeweiligen Kaminfegermeister vorab zu informieren, da dieser den Kaminofen später abnehmen muss, bevor dieser in Betrieb genommen werden darf.

Ich freue mich auf Ihre Meinungen oder Fragen.

154 KOMMENTARE
von Ofenkonzept GmbH
15. May 2011, 21:09
Hallo Frau Keller,

Wie zufrieden sind sie inzwischen mit Ihrer Wahl?
von Hans Böhm
30. Mar 2011, 09:44
Hallo Frau Keller,

die Leda Luc-Unterdruckabsicherung ist werkseitig auf ca. 4 Pascal eingestellt und wird auch
so installiert. Probleme mit unserer Lüftungsanlage entstehen nicht.
von Albrecht Schwarz
28. Mar 2011, 13:21
@ Kathleen und TuI

Hallo Zusammen,

die Sonderversion "häusliche Feuerstätte" hat eine kleine Historie.
Bei den Bauvorhaben ab ca. Mitte 2009 steht hinter der Version häusliche Feuerstätte ein nach DIBT zugelassener, zusätzlicher Unterdruckwächter. Notwendig wird ein solcher Unterdrückwächter dann, wenn ein Kaminofen in Verbindung mit einer mechanischen Zu-Abluft-Lüftungsanlage (Schwörerbegriff WGT) zum Einsatz kommt.

Wie oben schon erwähnt, hat SchwörerHaus auch schon zuvor eine Sonderversion häusliche Feuerstätte als reine Zusatzausstattung in die WGT angeboten. Das damalige Modul war ausschließlich elektronischer Art innerhalb der WGT-Steuerung und wurde über die Parameter "Kamin-Mode" gesteuert.

Fakt ist, bei beiden Messeinrichtungen schaltet sich bei einer Abweichung der Luftverhältnisse der Abluftventilator der WGT ab. Eine entsprechende Fehlermeldung wird angezeigt.
Die Vorschriftenlage hat sich über die Jahre dermaßen verändert, dass zwischenzeitlich nur noch die nach DIBT zugelassene Überwachung akzeptiert und daher angeboten wird.
Zu jedem Zeitpunkt war und ist diese Sonderversion Zusatzausstattung und daher nicht im Grundpreis enthalten.
von Kathleen R.
24. Mar 2011, 13:37
Hallo Herr Böhm,

was besagt die o.g. Option an der WGT "Häusliche Feuerstätte"
bzw. "Kamin Mode" bei unserer WGT 134 BP-HK genau?
Welche Auswirkungen/Konsequenzen ergeben sich dadurch bei einer Nachrüstung
von Schornstein und Kamin?

Gruß
Kathleen R.
von TuI
22. Mar 2011, 19:54
Zitat Jochen Schreck: "In der WGT ist die Option “Häusliche Feuerstätte” enthalten."

Das klingt ja interessant. Vielleicht könnte Herr Böhm aufklären, was es damit auf sich hat und inwieweit dies auch heute noch so verbaut wird.
von Daniela Keller
21. Mar 2011, 09:13
Guten Morgen,

wir haben uns nun einen Schwedenofen ausgesucht. Dieser hat zum Raumluftunabhängigen Betrieb einen Luftstutzen, der die Luft aus dem LAF Schornstein zieht.
Der Ofenhersteller empfiehlt dennoch den Unterdruckwächter auf 4 Pascal einzustellen – da nach seinen Angaben auch raumluftunabhängige Öfen nicht hundert Prozentig dicht sein können. Ist das für Schwörer ein Problem, das Unterdruckventil LEDA LUC, das Sie mitverkaufen auf 4 pa einzustellen? Bzw. gibt es hier Probleme mit der Lüftungsanlage?

Bitte geben Sie mir schnellstmöglich Rückmeldung, da unsere Bemusterung unmittelbar bevorsteht und wir sonst nochmal einen anderen Ofen raussuchen müssten.

Danke, Daniela Keller
von Jochen Schreck
19. Mar 2011, 12:03
Hallo zusammen,

zum Thema Kaminofen:

Wir haben den Oranier Polar 4 mit max. 5 kW Heizleistung im WärmeDirekt-Haus, gebaut 2007. In der WGT ist die Option "Häusliche Feuerstätte" enthalten. Der Kaminfeger hat's so auch abgenommen. Dadurch ist sichergestellt, dass kein Unterdruck im Haus entstehen kann.

Holzverbrauch sind 1 - 2 m² pro Jahr. Heizen braucht man wirklich erst um den Gefrierpunkt, sonst überheizt man das Haus.

Die Einsparung ist (wie behandelt im Thread "WärmeDirektHeizung") ca. 3000 kWh.

Gruß, Jochen Schreck
von Tina Manz
17. Mar 2011, 18:37
Hallo,

wir haben in zwei Wochen die Bemusterung für unser Schwörer-Haus. In unserem Angebot ist der Aqua Insert schon beinhaltet. Wir sind ein 5-Personen Haushalt und haben eine Wohnfläche von ca. 167qm + Keller. Mein Mann hat nun Bedenken, ob der Pufferspeicher mit 500l für das Warmwasser ausreicht oder ob wir einen größeren bräuchten.
Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Gruß, Tina Manz

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