von Carola Kochner
Wie werden wir 2050 wohnen? Das ProSieben-Wissensmagazin Galileo stellt ein visionäres Zukunftshaus vor. Dafür wurde ein Schwörer-Musterhaus umgebaut – zum Beispielhaus, das Anregungen gibt, uns den Alltag zu erleichtern, und die Energie- und Platzprobleme der Zukunft löst.
Die Presse-Eröffnung fand am 13. Oktober 2025 statt. Dabei stieß das bestehende Musterhaus in seinem neuen Glanz nach dem Umbau und die zahlreichen zukunftsweisenden Ideen auf viel Begeisterung.
Vor dem Hintergrund von Wohnraummangel, demografischem Wandel, Digitalisierung, neuen Familienformen und ökologischen Herausforderungen stellt das ProSieben-Wissensmagazin Galileo in einer 5-teiligen Serie im Januar 2026 das Haus der Zukunft vor. Im Schwörer-Musterhauszentrum Oberstetten entstand das visionäre Projekt: ein bestehendes Gebäude am Hang wurde umgebaut und zum „Galileo-Haus der Zukunft“ voller Produktneuheiten transformiert – ein Modell für das Wohnen von morgen, in dem Technik, Gemeinschaft, Gesundheit, Nachhaltigkeit ineinandergreifen.
Neben den Bau-Profis des schwäbischen Hausherstellers lieferten Architektin Anne Kozlowski, Expertin für modulares Wohnen und Platzoptimierung, Smart Home Influencer Simon42 und Zukunftsforscher Harry Gatterer den Input. Das Ergebnis: ein Wohnkonzept, das Megatrends wie Konnektivität, Neo-Ökologie, Social Cocooning, Sharing Culture und Healing Architecture umsetzt – und in dem Mehrgenerationen-Modelle zum Alltag gehören.
Ein Grundriss für mehrere Generationen
Der Umbau beweist: Die Zukunft liegt nicht zwingend im Neubau, sondern in der intelligenten Umnutzung vorhandener Gebäude. Fertighäuser in Holzbauweise bieten dafür ideale Voraussetzungen dank weniger tragender Innenwände. SchwörerHaus ist aufgrund seiner Innovationskraft und eigenem Modernisierungsservice besonders prädestiniert.
Für das „Galileo-Haus der Zukunft“ wurde die Grundstruktur eines bestehenden Schwörer-Musterhauses genutzt und an neue Bedürfnisse angepasst – übrigens war das Musterhaus bei seiner Errichtung im Jahr 2006 auch ein Zukunftshaus, das seinerzeit erstmalig barrierefreie Gestaltung, Komfort und Wohnlichkeit unter einem Dach vereinte.
Der ehemals klassische Zuschnitt wurde in flexibel nutzbare Zonen umgewandelt. Räume lassen sich multifunktional belegen, Möbel sind modular, auf Rollen oder ein- und ausfahrbar. Statt fester Trennwände definieren Einbauelemente und Stauraummöbel Zonen und Nutzungen.
Die Geschossaufteilung berücksichtigt das Mehrgenerationenwohnen: So wurde das Untergeschoss am Hang für Wahl-Großeltern transformiert. Im Erdgeschoss bietet das umgebaute Haus Platz für eine vier bis fünfköpfige Familie. Hier befindet sich mit dem multifunktionalen Livingbereich auch die Gemeinschaftsfläche für alle. Ganz oben bietet ein Staffelgeschoss mit Sauna und Dachterrasse Raum für Kreativität, Wellness und
gemeinschaftliche Aktivitäten.
Wohn-Ess-Koch-Bereich vorher
Wohn-Ess-Koch-Bereich nachher
Einliegerwohnung Untergeschoss vorher
Einliegerwohnung Untergeschoss nachher
Raumnutzung & Einrichtung
Multifunktionalität und Platzsuffizienz sind Kern des Wohnkonzepts. Gemeinschaftswohnen wird als Stärke gezeigt: Wahlfamilie statt Vereinzelung, geteilte Zonen, private Bereiche nach Bedarf. Die Kombination aus Co-Living, Rückzug, Kommunikation und generationsübergreifender Unterstützung ist Teil des gestalterischen Konzepts. Eine Kochinsel auf Rollen, verschiebbare Möbel, ein Modul-Sofa und ein ausziehbarer Familientisch zeigen, wie flexibel Flächen nutzbar sind.
Das Eltern-Schlafzimmer wandelt sich temporär zum Sport- oder Arbeitsraum. Das Bett, eine innovative Schwörer-Konstruktion, fährt dort unter die Decke, um Platz für Fitness-Training oder Homeoffice freizugeben. Activity-Spiegel mit Fitness-Displays bieten interaktive Yoga-Sessions, Meditation oder Krafttraining mit Echtzeitanalyse.
Die Leicht-Küche verbindet Technik mit Wohnlichkeit. Der smarte Backofen von Miele erkennt die Speisen per Kamera und stellt die Programme, Temperatur und Kochdauer entsprechend ein. Beim intelligenten Kühlschrank von LG beispielsweise schaltet die Tür bei Bedarf in den Transparentmodus (Insta View), sodass man den Inhalt begutachten kann, ohne dass Kälte beim Türöffnen entweicht. Das Kochfeld verschmilzt bei Nicht-Nutzung mit der Arbeitsplatte aus Mineralstoff, um Platzgewinn und klare Gestaltung zu vereinen. Eine Portaltüre ermöglicht es, dass alle Fronten geschlossen werden können und ruhig erscheinen.
Die Dusche mit Akzentwand ist mit pflegeleichtem Plattenmaterial ohne Fugen ausgestattet. Das Familienbad fördert Wohlfühlatmosphäre durch modernes Design in klarem Weiß, gepaart mit warmem Holz für den Waschtisch und einer Mooswand hinter der Badewanne.
Der superschmale Fernseher von LG mit transparentem OLED-Bildschirm steht auf einem Standfuß vor dem Fenster und lässt den Blick nach draußen frei. Möbel lassen sich für jede Lebenslage neu arrangieren. Der Stil folgt einem modernen, natürlichen Scandi-Look mit dezenten Pastelltönen, Holz und Akzentfarben in natürlichem Grün und Gelb – wohnlich statt futuristisch-distanziert.
Schlafzimmer vorher
Schlafzimmer nachher
Familienbad vorher
Familienbad nachher
Energie & Ökologie
Ökologie zeigt sich im gesamten Projekt nicht als Zusatz, sondern als Grundprinzip. Natürliche Materialien ohne chemische Zusätze wie Holz, Kork, Seegras, Hanf sowie echte Heu- und Blütentapeten prägen das Ambiente. Schadstoffgeprüfte Bau- und Ausbaumaterialien sowie zertifizierte Farben sorgen für ein gesundes Innenraumklima. Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, CO₂- und Feuchtigkeitsmonitoring sowie natürliche Tageslichtführung unterstützen Energieeffizienz und Wohlbefinden.
Die Eigenproduktion von Solarenergie wird in einem innovativen Ansatz vorgestellt: über Solarmöbel auf der Terrasse. Eine Solarbank mit Pflanzkasten, ein Solarschirm und ein Solartisch, dessen Tischplatte im idealen Winkel zur Sonneneinstrahlung gekippt werden kann, sind quasi kleine mobile Stromkraftwerke.
Besonderes Augenmerk gilt dem Wasser: Die bodenebene Everstream-Dusche von Grohe bereitet Wasser direkt im Nutzungsvorgang auf und hält es auf Temperatur. Nach drei Minuten Frischwasserzufuhr wird auf Wasserkreislauf umgeschaltet. Das bedeutet: ausführliches Duschen ohne schlechtes Gewissen. Auch das Waschbecken von Duravit fängt das Wasser auf und leitet es an die Toilette, die mit Grauwasser bestens funktioniert. Das Gäste-WC mit Biotoilette der Firma Wohnwagon funktioniert komplett ohne Spülung. Die Quooker-Küchenarmatur liefert Wasser von sprudelnd-kalt bis kochend-heiß – ohne Energieverluste.
Hydrotower ermöglichen den Anbau von Kräutern, Salaten und Erdbeeren, sowohl indoor als auch outdoor. Ein Gartenschrank mit automatischer Bewässerung und Belüftung kann eine vierköpfige Familie mit Gemüse versorgen. Eine Wand aus Pilzmyzel – ein Prototyp der Uni Kassel – zeigt das Potenzial zirkulärer Baustoffe, während Möbel und Flächen langlebig, reparierbar und multifunktional konzipiert sind.
Gesundheit & Sicherheit
Technologie tritt als Alltagsbegleiter auf – intuitiv, sprachgesteuert und nicht zum Selbstzweck. KNX-basierte Smart-Home-Steuerung als offenes System, das mit neuen Features erweitert werden kann, Präsenzsensorik und Szenenautomationen erleichtern den Alltag. Sprachassistenten kommunizieren bidirektional, Gardinen öffnen sich automatisch, die kontrollierte Lüftung sorgt für konstant hervorragende Luftqualität.
Sicherheit umfasst smarte Schlösser mit Gesichtserkennung und einen Saugroboter, der mittels Kamera das Zuhause bei Abwesenheit überwacht. Eine gute Ausleuchtung mit LED-Strahlern für eine freundliche Grundbeleuchtung und dazu Akzentbeleuchtung unterstützt die Orientierung.
Gesundheit wird bis ins Detail gedacht: So überwacht das Bett in der Seniorenwohnung den gesunden Schlaf. Genauer: Der Bettrahmen überwacht Atem und Bewegung und schlägt im Notfall Alarm. Eine KI-Matratze passt Härte und Neigung an, erkennt Schnarchen und optimiert Schlafphasen. Der Toilettensitz misst EKG und Harnwerte, überträgt Daten ans Wand-Tablet und warnt bei Abweichungen. Der „Styler“-Dampfschrank von LG frischt Kleidung auf, ohne Wäschegang.
Ein digitaler Bilderrahmen, Haustier- und Spielroboter bringen emotionale Unterstützung. Licht, Materialien und Möblierung fördern Heilung, Ruhe und Stressreduktion.
Das „Galileo-Haus der Zukunft“ beweist, dass smart eingesetzte Technik im Alltag unterstützt – und zwar Kinder, Eltern, Seniorinnen und Senioren gleichermaßen. Barrierearme Gestaltung ist die Grundlage, von der alle profitieren. Universal Design, Gemeinschaft und Achtsamkeit verbinden sich in dem Schwörer-Musterhaus in Oberstetten zu einem visionären Wohnvorschlag – nicht erst für das Jahr 2050.