Durch eine intensive Beschäftigung mit dem Markt, durch interne Diskussionen und durch aktuelle Publikationen wollen wir Bautrends früh erkennen – die immer auch gesellschaftliche Trends wiederspiegeln. Eine große Frage ist für viele angehende Baufamilien: sollen wir neu bauen oder eine Bestandsimmobilie erwerben und nach unserem Geschmack umbauen? Und ebenso wichtig, wo möchten wir in Zukunft leben? Was die schwierige Frage nach dem passenden Grundstück aufwirft. Herr Schwörer sagt immer wieder, Frau Kochner, Sie werden sehen hier wird sich in nächster Zeit viel bewegen . . . und tatsächlich, bei meiner Suche nach neuen Bauvorhaben, nach neuen Konzepten und stimmiger Architektur, kam in vielen Fällen eine interessante Vorgeschichte ans Licht.
Regelmäßig entscheiden sich Bauinteressierte für den Kauf eines Grundstücks mit Bestandsbebauung. Die Gründe, so vielfältig wie die Baugeschichten, manche sehen sich aufgrund ihres Alters oder ihrer Lebenssituation nicht in einem Neubaugebiet umringt von jungen Familien mit Kindern, andere möchten ihre vertraute Umgebung nicht verlassen und begeben sich auf die Suche in der Nachbarschaft. Interessant ist, dass viele quasi vor der eigenen Haustür fündig werden, man erfährt, wenn eine Immobilie zum Verkauf steht, oder die Baulücke nun doch endlich frei wird, manche bauen in den Garten der Eltern oder auf eine innerstädtische Gewerbebrache.
Einige dieser Baugeschichten haben wir dokumentiert und von den Häusern ansprechende Fotos gemacht. Mit Recht können wir sagen, dass wir mit diesen Beispielen auch bei vielen Zeitschriften offene Türen eingerannt haben. Auch in dem neuen Schwörer Journal „Neues Wohnen“ sind interessante Beispiele abgebildet.
Ganz verliebt bin ich in das Haus und die Baugeschichte der Familie Garatwa-Weimer. Eine moderne Patchwork-Familie nimmt das Thema Hausbau in den Fokus – aber WO bauen und WIE. Das Projekt soll so sein, dass keiner Abstriche machen muss und die jeweilige Privatsphäre der jugendlichen Kinder und die des „neuen Paares“ berücksichtigt werden – eine Win-Win-Situation für alle.
Eigentlich kennt Martina Weimer ihren idealen Bauplatz. Fast jeden Abend läuft sie dort spazieren mit Mann und Hund – es ist der Garten ihrer Eltern, ein Nutzgarten für Kartoffeln, Beeren, Salat … Das Grundstück ist 10 Meter breit und unendlich lang und liegt mitten in gewachsener Struktur. Aber alle schüttelten den Kopf, hier kannst du nicht bauen, viel zu schmal, auf 5 Meter Breite passt kein Haus. Passt doch, so jedenfalls liest es Frau Weimer in einer Bauzeitschrift. Es ist die Geschichte von Susanne Treu, die auf ähnlich schmalem Grund im Garten ihrer Eltern für sich und ihre Tochter nach schmerzlicher Trennung vom Lebensgefährten ein eigenes Zuhause gebaut hat. Noch ein Pluspunkt, die angesetzten Kosten wurden von SchwörerHaus nicht überschritten. Das macht Mut und die Bauinteressentin hat endlich den passenden Ansprechpartner gefunden. Von nun an lässt sie sich nicht mehr aufhalten. Der Haustraum wird zum Traumhaus.
Das schmale Haus in Zimmerbreite ist ein Schmuckstück. Auf drei Ebenen ist Platz für alle Bewohner und Interessen. Die Erwachsenen unten, Familienräume in der Mitte und die Kinder oben. Eine wunderschöne glückliche Baugeschichte. Und der Vater von Martina Weimer kann seine Kartoffeln immer noch anbauen – nur etwas weiter unten.
Mit dieser Geschichte und mit anderen Reportagen von Abriss und Neubau etc. haben wir einen Trend gesetzt – zumindest offensiv aufgegriffen. Das sind positive Beispiele für viele Bauwillige in unterschiedlichsten Lebenslagen – das macht mir Freude.
Wenn Sie interessante Baugeschichten kennen, oder Trends beobachten, schreiben Sie mir – ich bin neugierig.