Die meisten kennen Kohlendioxid CO2 aus der Diskussion um den zusätzlichen, von uns Menschen verursachten Treibhauseffekt und geforderte Reduzierung unseres Verbrauchs an fossilen Energieträgern. Aber nicht nur weltweit, sondern auch im direkten Lebensumfeld spielt CO2 eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Jeder kennt Situationen, in denen in einem Raum „dicke Luft“ herrscht. Und zwar nicht stimmungsmäßig, sondern im direkten Wortsinn. Diese unangenehmen und belastenden raumklimatischen Verhältnisse sind in aller Regel auf einen zu hohen CO2Gehalt zurückzuführen. Meistens sind einfach zu viele Menschen in einem zu kleinen oder zu schlecht gelüfteten Raum.
Auch im Einfamilienhaus gibt es Situationen, in denen zu viel Kohlendioxid unsere Gesundheit beeinträchtigt. Waren unsere Häuser früher zugige Energieschleudern, sind sie heute extrem sparsam, aber eben auch nahezu luftdicht. Im Gegenzug heißt das, dass kontinuierlich gelüftet werden muss, vor allem in der Heizperiode, wenn Fenster und Türen geschlossen bleiben.
Atmung – Hauptquelle für CO2-Konzentration in Innenräumen
Kritikern einer Lüftungsanlage, die das Problem mit einer sogenannten atmenden Wand lösen wollen, widerspricht bereits ein Artikel des Bundes der Energieverbraucher mit dem Titel „Können Wände wirklich atmen?“ aus dem Jahr 1997. Die Hauptquelle für eine hohe CO2Konzentration in Innenräumen ist die menschliche Atmung. Auch offene Flammen von Kaminen, Ethanolbrennstellen und anderem können die CO2Konzentration deutlich ansteigen lassen. Gemessen wird Kohlendioxid in Parts per Million also Teile CO2 auf eine Million Teile Luft, abgekürzt ppm. Allein schon dieses Verhältnis zeigt, welch geringe Menge CO2 ausreicht, um unsere Gesundheit zu beeinträchtigen.
Kohlendioxid ist zugleich fester Bestandteil der Luft mit etwa 400 ppm in der Außenluft, in Städten kann dieser Wert auf bis zu 500 ppm ansteigen. Messungen zeigen, dass 2.000 ppm und mehr rasch erreicht werden, vor allem in Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten. Wer es genau wissen will, kann sich eine CO2Ampel beschaffen. Schon nach kurzer Zeit springt diese von Grün auf Gelb, um dann zu Rot zu wechseln. Spätestens dann ist es Zeit zu lüften.
Aber auch in privaten Schlafräumen werden vor allem nachts hohe Werte gemessen. Denn geschlossene Fenster und ein relativ kleiner Raum führen bei zwei Schlafenden rasch zu einem Anstieg der CO2Konzentration, die die Schlafqualität negativ beeinflusst. Und nichts beeinträchtigt unseren normalen Alltag und unsere Gesundheit so sehr wie mangelhafter Schlaf. Die Luftqualität im Schlafzimmer spielt also eine wichtige Rolle. Denn etwa ein Drittel der Zeit halten wir uns im Schlafzimmer auf, die meiste Zeit schlafend. Hier regenerieren sich Körper und Geist. Ausreichend viel und tiefer Schlaf ist entscheidend. Nicht nur, wie konzentriert und fit wir uns fühlen, sondern auch wie anfällig wir für Krankheiten und Infekte sind. Wer dauerhaft schlecht schläft, wird leichter krank. Und zwar unabhängig davon, ob konventionell über die Fenster oder mechanisch mit einer Lüftungsanlage gelüftet wird.
Schlechte Luftqualität in Schlafräumen
Diese wichtige Tatsache wird durch die österreichische Studie „Lüftung 3.0 – Luftqualität in neu errichteten energieeffizienten Wohnhäusern“ ausführlich belegt. Hier wurden in 60 Passivhäusern und 60 konventionellen Häusern ohne Lüftungsanlage umfangreiche Raumluftmessungen durchgeführt. Das Ergebnis: In 80 Prozent der konventionellen Einfamilienhäuser ohne Lüftungsanlage herrschte nachts im Schlafzimmer eine niedrige oder sehr niedrige Luftqualität. Aber auch in den mechanisch belüfteten Passivhäusern war der genannten Studie zufolge die Luftqualität in immerhin 44 Prozent der Fälle nach den Maßstäben der Autoren niedrig (mehr als 1.500 ppm) oder sehr niedrig (mehr als 2.000 ppm).
Der Anteil der Häuser mit zu viel Kohlendioxid im Schlafzimmer ist mit mechanischer Lüftung deutlich niedriger, trotzdem wurden bei fast der Hälfte der Häuser die angestrebten Werte überschritten. Die Konsequenz ist, dass alle Baubeteiligten hier auf eine individuelle Justierung der Lüftungsanlage Wert legen und Bauherren dies gegenüber ihrem Hausanbieter ansprechen sollten. Hierbei gilt es, auch auf die Geräuschentwicklung zu achten, die Lüftungsanlagen mit sich bringen können. Bei gut geplanten Anlagen ist dies kein Thema. SchwörerHaus beispielsweise baut bereits seit 1985 eigene Lüftungsanlagen – die Funktion und die Geräuschentwicklung kann man in jedem der über 50 Musterhäuser überprüfen.
Fazit:
Kohlendioxid ist zwar nicht direkt giftig, aber schon geringe Konzentrationen in der Raumluft beeinträchtigen stark unser Wohlbefinden und unsere Konzentration. Die gute Nachricht: Konsequent lüften hilft!